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Fasnacht, Fasching, Karneval – Die bunte Narrenzeit und ihre Ursprünge

Autorenbild: Sandra von aktiv miteinanderSandra von aktiv miteinander



Die Fasnacht, wie es bei uns in der Schweiz heisst, ist einer meiner liebsten "Feste". Ich mag das bunte Treiben, die Musik der Guggenmusiken, welche manchmal schief tönt und vor allem das Miteinander, welches während dieser Zeit extrem spürbar ist.


Ich möchte dir ein wenig über die fünfte Jahreszeit, wie die Fasnacht auch noch genannt wird, erzählen.


Jedes Jahr im späten Winter verwandeln sich viele Städte und Dörfer in ein kunterbuntes Treiben voller Musik, Kostüme und ausgelassener Stimmung. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich und warum wird er so unterschiedlich genannt? Lassen wir uns gemeinsam auf eine Reise durch die Geschichte, die regionalen Unterschiede und die vielfältigen Bräuche dieser besonderen Zeit begeben.


Die Ursprünge des bunten Treibens

Die Wurzeln von Fasnacht, Fasching und Karneval reichen weit zurück. Schon in der Antike gab es heidnische Feste, bei denen der Winter ausgetrieben und der Frühling willkommen geheissen wurde. Besonders bekannt waren die römischen Saturnalien, ausgelassene Feste zu Ehren des Gottes Saturn, bei denen gesellschaftliche Rollen vertauscht wurden: Sklaven durften wie Herren auftreten, es wurde exzessiv gefeiert und Masken waren ein wesentlicher Bestandteil des Festes. Auch die keltischen und germanischen Stämme feierten ähnliche Feste, um die kalten und dunklen Monate symbolisch zu vertreiben.

Mit der Ausbreitung des Christentums vermischten sich diese alten Traditionen mit religiösen Bräuchen. Die ausgelassenen Tage vor der Fastenzeit boten die letzte Gelegenheit, noch einmal richtig zu feiern und zu schlemmen, bevor 40 Tage lang Verzicht geübt wurde. Dieser Gedanke der Vorbereitung auf die Fastenzeit ist bis heute ein zentraler Bestandteil der Narrenzeit.


Wie heisst es wo?

Die Bezeichnungen für diese bunte Jahreszeit variieren je nach Region:

  • Karneval: Vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Luxemburg und weiten Teilen Norddeutschlands verbreitet. Besonders bekannt sind die ausgelassenen Feierlichkeiten in Köln, Düsseldorf und Mainz.

  • Fasching: Dieser Begriff wird vor allem in Bayern, Österreich und Sachsen verwendet. Die Faschingszeit wird hier oft mit traditionellen Bällen und maskierten Feierlichkeiten verbunden.

  • Fasnacht oder Fastnacht: Wird in der Schweiz und in Südwestdeutschland, besonders im Schwarzwald und in der Schwäbischen Alb, gefeiert. Die alemannische Fasnacht hat dabei ihren ganz eigenen Charme mit eindrucksvollen Masken und traditionellen Holzlarven.


Wann beginnt die Narrenzeit?

Die Karnevalssaison beginnt offiziell am 11. November um 11:11 Uhr – ein Datum, das sich leicht merken lässt. Doch während an diesem Tag meist nur eine symbolische Eröffnung mit der Vorstellung der Karnevalsprinzen und -prinzessinnen stattfindet, geht es erst nach dem Dreikönigstag (6. Januar) so richtig los.

Die Hochphase der Fasnacht erstreckt sich über die Woche vor Aschermittwoch. Zu den wichtigsten Tagen gehören:

  • Schmotziger Donnerstag (Schmutziger Donnerstag oder Weiberfastnacht): Der eigentliche Auftakt des Strassenkarnevals. In vielen Städten übernehmen die Narren symbolisch die Macht und es gibt zahlreiche Rituale wie das Stürmen von Rathäusern oder das Abschneiden von Krawatten.

  • Fasnachtssonntag: in manchen Gemeinden und Städten findet der Fasnachtsumzug am Sonntag statt.

  • Rosenmontag: Der absolute Höhepunkt des Karnevals und der Fasnacht. An diesem Tag ziehen grosse Karnevalsumzüge mit aufwendig gestalteten Wagen, Musikkapellen und kostümierten Gruppen durch die Strassen. Besonders in Köln, Mainz, Düsseldorf und Luzern ein Highlight.

  • Faschingsdienstag: Der letzte grosse Feier-Tag, an dem sich viele verkleiden und noch einmal ausgelassen feiern, bevor am Aschermittwoch alles vorbei ist. In manchen Städten findet ein grosses Konzert aller Musiken statt.

  • Aschermittwoch: Das symbolische Ende der Faschingszeit. Viele gehen an diesem Tag zum traditionellen Fischessen, um den Übergang in die Fastenzeit zu markieren.


Typische Bräuche in der Schweiz, Deutschland und Österreich

Jede Region hat ihre eigenen Bräuche, die das Fest besonders machen:

  • Basler Fasnacht (Schweiz): Ein einzigartiges Spektakel, das erst am Montag nach Aschermittwoch beginnt. Um 4 Uhr morgens startet der berühmte „Morgestraich“, bei dem die gesamte Altstadt in Dunkelheit getaucht wird und nur die Laternen der Cliquen leuchten. Eine magische Atmosphäre!

  • Alemannische Fasnacht (Süddeutschland und teile der Schweiz): Charakteristisch sind hier die kunstvollen Holzmasken und die uralten, oft furchteinflössenden Gestalten wie Hexen oder Teufel.

  • Kölner Karneval (Deutschland): Berühmt für seine ausgelassenen Strassenumzüge, die „Büttensitzungen“ mit humorvollen Reden und das laute „Kölle Alaaf!“.

  • Wiener Fasching (Österreich): Hier stehen glamouröse Bälle im Mittelpunkt. Besonders bekannt ist der Wiener Opernball, der jedes Jahr ein internationales Publikum anzieht.


Fasnacht als Aktivierungsangebot für Senioren

Auch mit Senioren lässt sich diese farbenfrohe Zeit wunderbar feiern! Hier ein paar Ideen, um die närrische Zeit in der Betreuung lebendig zu gestalten:

  • Masken und Clowns basteln: Mit buntem Papier, Federn und Glitzer entstehen individuelle Faschingsmasken, die sich wunderbar für eine kleine Verkleidungsparty eignen. Hier habe ich dir eine kostenlose Vorlage für einen Clown.

  • Faschingslieder erraten: Spiele bekannte Karnevalslieder an und lass die Senioren mitsingen oder erraten, wie das Lied heisst.

  • Kostüm-Tag: Schon ein lustiger Hut, eine bunte Brille oder eine Federboa können für viel Freude sorgen.

  • Berliner, Krapfen oder Schenkeli essen: Diese traditionellen Faschingsleckereien schmecken immer!

  • Konfetti-Bingo: Statt Zahlen gibt es bunte Begriffe aus der Faschingswelt.

  • Mini-Umzug im Heim: Veranstalte einen kleinen Karnevalsumzug mit Musik, Luftschlangen und vielleicht sogar einem Prinzenpaar!

  • Erinnerungen teilen: Frage die Senioren nach ihren eigenen Fasnachtserlebnissen früher – oft kommen wunderbare Geschichten zum Vorschein.

Hier sind 30 Biographiefragen über Fasching für Senioren

  1. Wann hast du zum ersten Mal Fasching gefeiert?

  2. Erinnerst du dich an dein schönstes Faschingskostüm?

  3. Hattest du als Kind ein Lieblingskostüm zu Fasching?

  4. Wie sah der Faschingsumzug in deiner Kindheit aus?

  5. Gab es in deiner Familie besondere Faschingstraditionen?

  6. Wie hast du Fasching früher gefeiert – eher zu Hause oder auf dem Strassenumzug?

  7. Was war dein lustigstes Faschingsereignis?

  8. Hast du schon mal an einem Faschingsball teilgenommen?

  9. Welche Lieder wurden früher bei dir zu Fasching immer gespielt?

  10. Gibt es ein bestimmtes Faschingsessen, das du besonders mochtest?

  11. Wurdest du als Kind oft von jemandem als Clown oder Prinzessin verkleidet?

  12. Welche Faschingsfiguren oder -themen haben dir am meisten gefallen?

  13. Wie hat sich der Fasching in deiner Region über die Jahre verändert?

  14. Hattest du als Erwachsener auch mal ein ausgefallenes Kostüm?

  15. Was war dein schönstes Faschingsgeschenk?

  16. Hast du je an einem Faschingsumzug teilgenommen und etwas Lustiges erlebt?

  17. Welche Faschingsdekoration hast du früher zu Hause gemacht?

  18. Erinnerst du dich an eine besonders lustige Faschingsparty?

  19. Gab es bei dir eine Lieblingsfarbe für Faschingskostüme?

  20. Hast du jemals selbst ein Faschingskostüm genäht oder gebastelt?

  21. Was war dein Lieblingsspiel oder -Spass während des Faschings?

  22. Welche Süssigkeiten oder Leckereien gab es zu Fasching bei dir zu Hause?

  23. Wie hast du als Kind auf den Rosenmontag gewartet?

  24. Hast du dir je Sorgen gemacht, das falsche Kostüm zu wählen?

  25. Hast du bestimmte Faschingsbräuche aus deiner Heimat übernommen?

  26. Was war das verrückteste Kostüm, das du je gesehen hast?

  27. Wie hast du Fasching in der Schule gefeiert?

  28. Gibt es eine Faschingsgeschichte oder einen Witz, der dir immer noch in Erinnerung ist?

  29. Was bedeutet Fasching für dich heute im Vergleich zu früher?

  30. Hast du bestimmte Erinnerungen an Fasching mit Freunden oder der Familie, die dir besonders wichtig sind?


Fazit: Eine Zeit voller Freude und Erinnerungen

Fasnacht, Fasching oder Karneval – egal wie es heisst, es ist eine Zeit des Lachens, der Musik und der Lebensfreude. Nutze die Gelegenheit, um mit den Senioren ein Stück Tradition aufleben zu lassen.

In diesem Sinne: "Narri-Narro!", "Helau!" oder "Alaaf!" – je nachdem, wo du feierst!




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